A: “Was gibt es denn heute zu essen?” B: “Lass uns doch einfach nachschauen”. Gesagt, getan. Nach diesem Motto haben wir uns am 06.09.2023 die Mensa am Adenauerring genauer angeschaut.
Herr Dreydemy vom Studierendenwerk hat uns über mehr als 3 Stunden alle unsere Fragen im Themengebiet Mensa beantwortet und uns einmal durch alle wichtigen Teile des Gebäudes geführt. Los ging es mit einer generellen Einführung in das Studierendenwerk. Hierbei hat er uns erklärt, welche Standorte betreut werden, wo die Zutaten eingekauft werden und wie entschieden wird, was gekocht wird. Generell hat er uns auch eine Menge Kennzahlen mitteilen können, bspw. an welchen Linien die meisten Gerichte verkauft werden und wie die Fluktuation zwischen manchen Gerichten oder in den Semesterferien ist. Interessanterweise wird seit 2018 für die Essensplanung und Abschätzung eine KI, von einem Ex-KITler entwickelt, zur Beratung herangezogen. Diese bezieht auch Werte wie das aktuelle Wetter mit in die Berechnung hinein, um vorherzusagen, wie viele Gerichte denn an einem bestimmten Tag verkauft werden. Von der theoretischen Seite weg, ging es dann zur ersten Station, der Cafeteria. Kittel angezogen und ab hinter die Theke. Die erste beeindruckende Maschine, die es hier zu begutachten galt, war die automatische Brötchen-Aufschneide-Maschine, welche eine echte Erleichterung bereitstellt, um die Massen an Brötchen aufzuschneiden.
Von der Cafeteria ging es dann zur zweiten Station. Wenn viel Essen verkauft wird, müssen natürlich auch viele Zutaten gekauft und vor allem gelagert werden. Kühlware wird in einem Kühllager aufbewahrt, indem wir es wegen der -20°C nur kurz ausgehalten haben. Für die generelle Kühlung hat das Studierendenwerk ebenfalls mit Hilfe von KIT Wissenschaftlern, ein neues Kühlkonzept entwickelt. Dieses ist um 40% energieeffizienter als das vorherige und verwendet als Kühlmittel ein Wasser-Ethanol-Salz-Eis-Gemisch. Also auch keine Klima- oder Umwelt bedenklichen Stoffe.
Trotz KI und erfahrenen Köchen kommt es leider trotzdem dazu, dass zu viel Essen gekocht wird. Damit man es aber nicht wegschmeißen muss, wird es à la Rohrpost in den Keller geschickt, gehexelt und einmal alle vier Wochen an eine Biogasanlage geliefert. Vom Keller ging es dann zum Pizza-Werk. Hier ist die Arbeit sehr optimiert, nicht umsonst werden zwischen um die 700 Pizzen am Tag verkauft. Ein weiteres Highlight war die Besichtigung der Pasta-Maschine, welche vom Foyer aus gut betrachtet werden kann. Bis zu einer Tonne Pasta kann hier an einem Tag produziert werden. Zu guter Letzt haben wir uns noch die Küche, welche für Linie 1,2 und die Schnitzelbar zuständig ist, angeschaut. Kochlöffel so groß wie Personen und Suppenkellen, in die man sich reinsetzen könnte, präsentieren noch einmal die Dimensionen, in denen Essen zubereitet wird.
Außerdem ist ein wichtiger Teil der Abwasch. Für uns Studenten ist das Mittagessen immer nach Abgabe des Tabletts erledigt. Aber wohin verschwindet das dann? Jetzt wissen wir die Antwort. Eine riesige Anlage separiert das Besteck von Tablett und Tellern. Alles wird gründlich durchgewaschen und sortiert, teils automatisch, teils händisch.
Das war es dann auch schon. Nach einer sehr ausführlichen und informativen Führung hinter den Kulissen der Mensa, haben wir nun großen Respekt vor dem Studierendenwerk und auch Verständnis gegenüber kurzen Wartezeiten in Schlangen.
Wir freuen uns auch schon auf die Neuerungen, die während der Führung angesprochen wurden. Neben neuen Gerichten soll wohl auch ein Merch-Shop kommen, in dem man dann seine Curry-Werk-Socken kaufen kann.