Um die räumliche und inhaltliche Distanz zur Großforschung am Campus Nord des KIT zu überbrücken, organisieren wir regelmäßig Führungen am Campus Nord für die Karlsruher Deutschlandstipendiaten. Bei der ersten Exkursion nach pandemiebedingter Pause besuchten wir am 1. Dezember 2022 zwei spannende Forschungsanlagen.
Zuerst ging es an den Elektronenbeschleuniger und -speicherring KARA (Karlsruhe Research Accelerator). Dieser beschleunigt Elektronen auf eine Energien von 2.5 GeV, was etwa 99,999998 % der Lichtgeschwindigkeit entspricht. Da die Elektronen sich im Kreis bewegen sind sie einer ständigen Beschleunigung ausgesetzt und emittieren eine schmale Bandbreite an Röntgenstrahlung, welche dann für viele Experimente genutzt werden kann. Eines dieser Experimente wurde uns im Detail vorgestellt, bevor es weiter zu FLUTE ging. Dort werden Elektronen mithilfe eines Lasers durch den Photoeffekt aus einer Metallplatte gelöst und dann linear beschleunigt, bevor sie wieder abgebremst werden, wobei Strahlung emittiert wird.
Im Anschluss folgte ein Wechsel von der Grundlagenforschung zur Forschung mit starkem Anwendungsbezug, dem Reallabor Sektorenkopplung. Hier wurde uns zunächst eine Einführung in die Herausforderungen von Energieerzeugung, - speicherung und -nutzung im Kontext des Klimawandels gegeben. Daraufhin wurden wir durch die Anlagen geführt, mit welchen realitätsnahe Bedingungen simuliert werden, um verschiedene Sektorenkopplungen zu testem. Dabei sollen diese Sektoren, wie zum Beispiel Stromproduktion mit Photovoltaikanlagen, kurzfristige Energiespeicherung mit Batterien, längerfristige Speicherung durch Umwandlung von elektrischer in chemische Energie und deren Verbrauch so miteinander gekoppelt werden, dass die erzeugte regenerative Energie möglichst vollumfänglich und effizient genutzt wird.
Wir bedanken uns herzlich bei den Vertretern der Experimente für die spannenden Führungen!